Echter Erfahrungsbericht mit Tipps
Ela Mo Rucksack Damen
54,95 €
Anuradhapura klingt erstmal wie ein Ort, an den man sich ständig die Zunge dran verknotet. Aber dieser Ort ist mehr als nur alt. Er ist heilig, geschichtsträchtig und voller Magie. In Anuradhapura bist du mitten in einem Kapitel der Menschheitsgeschichte. Gegründet wurde die Stadt schon im 4. Jahrhundert vor Christus. Sie war über tausend Jahre lang das spirituelle und politische Herz Sri Lankas. Könige haben hier regiert. Buddhistische Mönche meditiert. Und die Architektur? Monumental. Weiß. Rund. Majestätisch. Stupas, Tempel, heilige Bäume… Aber irgendwann kam der große Wandel.
Kriege, Machtwechsel, neue Königreiche – und Anuradhapura wurde verlassen. Die Stadt wurde vom Dschungel verschluckt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Jahrhundertelang lag sie still, überwuchert, vergessen. Bis Archäolog:innen sie Stück für Stück wieder freilegten.
Sie fanden ein komplettes, uraltes Stadtsystem. Mit Bewässerungskanälen, Klöstern, Palästen, Parks. Ein Meisterwerk menschlicher Kultur. Ein lebendiges Zeugnis der frühen buddhistischen Zivilisation.Kein Wunder also, dass 1982 der große Moment kam: Anuradhapura wurde offiziell von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Also bleib dran –
ich erzähl dir gleich, was ich alles dort erlebt habe.
Von Trincomalee kannst ohne nochmal umzusteigen nach Anuradhapura durchfahren. Ich bin nur 3 Minuten von der Unterkunft entfernt ausgestiegen. An einem Kreisel. Schau einfach immer wieder auf Maps, wo du gerade bist, und sag dem Fahrer einfach, wenn du raus musst. Ich habe den Bus 835 morgens um 7:15 Uhr genommen. Nimm dir ein kleines Frühstück mit für die Fahrt. Du kannst dir aber auch auf halber Strecke eine Kleinigkeit kaufen, da Busse immer eine Pause einlegen.
Von Colombo: 5 1/2 Stunden mit dem Zug
Von Kandy: Es gibt einen Direktbus oder eine Verbindung mit einem Zwischenstop in Dambulla.
Von Sigiriya: Auch hier fährst du erst nach Dambulla und dann weiter nach Anuradhapura.
Ich war im 🔗 Rajarata Family Resort. Ein kleines, familiengeführtes Guesthouse, etwas außerhalb vom Zentrum. Aber mit dem Fahrrad war ich überall innerhalb von 20-30 Minuten. Geht natürlich noch schneller, wenn du mit Roller oder Tuk Tuk unterwegs bist. Das Frühstück war gut und inklusive. Du bekommst aber auch gegen Aufpreis ein Abendessen. An sich hat mich in der Unterkunft nur gestört, dass es teilweise morgens und abends, sehr laut war durch Möbelrumgerücke. Es hat s ehr laut gequietscht und das durchs ganze Haus. Aber wer sich an Geräuschen nicht so stört, dem kann ich die Unterkunft empfehlen. Der Besitzer hat mir auch direkt ein Fahrrad zum ausleihen besorgt. Dafür habe ich 2000 LKR (knapp 6 €) für 2 Tage bezahlt.
Was du in Anuradhapura überall findest, sind riesige Stupas. Ich hab aufgehört zu zählen, wie viele Stupas ich gesehen hab.
Große, kleine, runde, eckige, leuchtend weiß oder ehrwürdig braun. Du musst überall die Schuhe ausziehen. Aber behalte lieber die Socken an, denn die Steine sind brutal heiß.
Hier sind einige Stupas, die du besuchen solltest:
Ruwanwelisaya: Die größte und heiligste Stupa der Welt.
Isurumuniya-Tempel: Berühmt ist er für die “Isurumuniya Lovers” – eine uralte Steinmetz-Szene von zwei Liebenden
Mirisawetiya: Vom großen König Dutugemunu erbaut – aus Reue, weil er seinen Tempel ohne Opfergaben betrat.
Jetavanaramaya: War mal das dritthöchste Bauwerk der Antike – nach den Pyramiden
Thuparamaya: Der älteste Stupa in Sri Lanka – hier soll ein Schlüsselbein von Buddha selbst verwahrt sein.
Abhayagiri Dagoba: Zentrum eines einst riesigen Klosterkomplexes – heute umgeben von alten Ruinen.
Lankarama Stupa: Kleiner, aber sehr ästhetisch – umgeben von eleganten Steinsäulen wie ein antiker Ehrenkranz.
Im Herzen von Anuradhapura steht der heilige Bodhi-Baum. Nicht irgendeiner – sondern ein direkter Ableger des ursprünglichen Baums, unter dem Buddha Erleuchtung fand. Er ist über 2.300 Jahre alt. Er ist der älteste historisch dokumentierte Baum der Welt, der je von Menschenhand gepflanzt wurde. Kein Scherz.
Hier ist die Geschichte dazu: Alles begann mit Buddha und einem Baum in Indien. Vor mehr als 2.500 Jahren saß Siddhartha Gautama – der spätere Buddha – unter einem Feigenbaum genauer gesagt ein „Bodhi-Baum“ (Bodhi = „Erwachen“/„Erkenntnis“). Und dort – unter diesem Baum – soll er die Erleuchtung gefunden haben. Seitdem gilt der Bodhi-Baum im Buddhismus als heiligstes Symbol der Erkenntnis.
Ein paar Jahrhunderte später – genauer: um 288 v. Chr. – kam eine kluge Frau ins Spiel: Sanghamitta Theri, eine buddhistische Nonne. Und zwar die Tochter des indischen Kaisers Ashoka, der den Buddhismus gefördert hat wie kein Zweiter. Sanghamitta reiste mit einer ganz besonderen Fracht nach Sri Lanka: einem Ableger des Original-Bodhi-Baums. In einem goldenen Gefäß, behutsam getragen, wie der wertvollste Schatz. Sie brachte ihn als Geschenk an König Devanampiya Tissa von Sri Lanka – und pflanzte ihn in Anuradhapura. Genau da steht er bis heute. Und über 100 Generationen später kommen immer noch täglich Menschen aus aller Welt, um diesen Baum zu ehren. Ist doch Wahnsinn mal da gewesen zu sein oder?
Im Royal Park, nicht weit vom Ramnaṣu Oyana, liegt ein Ort, der als „Portal zum Universum“ gilt. Eine geheimnisvolle Steinplatte mit Symbolen, die an Sterne oder Planeten erinnern – für viele ist sie ein Energiezentrum. Besonders bei Vollmond soll die Energie hier spürbar stark sein. Es heißt sogar, dass die NASA diesen Ort untersucht hat – wegen angeblich messbarer elektromagnetischer Felder. Ich hab ein paar Leute gefragt, ob sie hier öfter meditieren und was man spürt von der Energie. Einer meinte, bei Vollmond ist die Energie am stärksten. Er kommt jeden Tag her. Und ich durfte mich dazusetzen. Wir haben zusammen meditiert. Er hat mir die Zeichnungen gezeigt, und versucht mir etwas zu erklären. Aber er konnte kein Englisch, also habe ich nichts verstanden, haha. Danach sind wir auf einen Felsen geklettert. Von dort aus sieht man eine der berühmten Stupa in Anuradhapura und auf der anderen Seite den Sonnenuntergang. War auf jeden Fall ein richtig schöner Moment – auch wenn ich nicht alles verstanden habe und nicht so die krassen Energien gespürt habe.
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Reisebericht Trincomalee: Strand, Smoothie-Bowls & mit der GoPro im…
Das 🔗 Kafe in Anuradhapura hat mich echt überrascht. Ich hatte einen richtig guten Avocado Smoothie und Veggie Quessadillas. Von außen sehr unscheinbar und leicht zu übersehen. Über einen kleinen Eingang gelangst du nach oben in das Café. Falls du also mal was anderes brauchst als Dhal und Reis, geh auf jeden Fall dort hin.
🔗 Family Bakers ist ein Ort, an dem viele Locals essen. Erstmal klingt es nach Brötchen & Kuchen, aber du kriegst hier auch rieseige Portionen Reis & Curry für umgerechnet 2 €. Zum Mitnehmen ist es sogar noch günstiger. Dort ist selbstbedienung. Du bestellst am Tresen und nimmst dein Essen direkt mit an den Tisch.
Wenn du am Abend noch einen Spaziergang machen willst: Tissa Wewa.
Ein künstlich angelegter See aus der Königsepoche. Dort chillen Wasserbüffel, manchmal ein paar Einheimische, und du hast eine mega Aussicht auf die Stupas im Abendlicht. Der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen
Wenn du die Chance hast, Anuradhapura im Juni zu besuchen – tu’s! Denn dann wird Poson Poya gefeiert. Ich war zum Glück in der Woche da, in der das Poson Fest gefeiert wird. Was das ist? Ein riesiges buddhistisches Festival, das die Ankunft des Buddhismus in Sri Lanka feiert. Genau hier, in Anuradhapura, hat nämlich vor über 2.000 Jahren der Mönch Mahinda dem König Tissa die Lehre Buddhas nähergebracht – und zwar unter dem Bodhi-Baum. Während Poson ist die ganze Stadt in weiß gekleidet, überall hängen Laternen, es wird meditiert, gebetet, gegessen – genauer gesagt gibt es kostenloses Essen für alle. Das hat eine ganz besondere Bedeutung. Das steckt dahinter: Dana – die Praxis des Gebens. Laut Buddhas Lehre bringt das Geben nicht nur gutes Karma – es ist ein Weg, Anhaftung loszulassen. Weniger Ich, mehr Wir.
Denn mitten in Anuradhapura – genauer gesagt an einem alten Klostereingang beim Abhayagiri-Kloster – liegt der berühmteste Moonstone von Sri Lanka. Er ist perfekt erhalten, fein gemeißelt und so voller Details, dass du locker 10 Minuten davor knien kannst, ohne dich zu langweilen. Außen – wie immer – das Feuer, das für Begierde und weltliche Versuchungen steht. Dann kommen die vier Tiere, die für den ewigen Kreislauf des Lebens stehen: Löwe (Mut), Elefant (Weisheit), Pferd (Energie), Stier (Geduld). Dahinter: Lotusblüten – das Symbol der Reinheit und spirituellen Entfaltung. Und mittendrin? Das Ziel: Nirvana. Der Moonstone symbolisiert den spirituellen Weg vom weltlichen Leben bis zur Erleuchtung – als steinerne Erinnerung an Vergänglichkeit, Reinheit und inneren Frieden.
Zwischen all den Tempeln, Stupas und heiligen Bäumen gibt es zwei riesige, exakt angelegte Teiche, nebeneinander. Diese Becken sind über 1.200 Jahre alt und sowas wie die High-End-Badewanne für Mönche damals gewesen. Das Wasser wurde über ein ausgeklügeltes Filtersystem aus den umliegenden Quellen eingespeist, gereinigt und dann in diese Becken geleitet. Ob du dich reinsetzen darfst? Leider nein.
Aber hinsitzen, durchatmen, und kurz vorstellen, wie ein Mönch vor 1.000 Jahren dort sein Morgenbad genommen hat – geht auf jeden Fall.
Blog / Packlisten / Sri Lanka Sri Lanka: Die perfekte Packliste für mehrere Wochen Bereite…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Reisebericht Trincomalee: Strand, Smoothie-Bowls & mit der GoPro…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Reisebericht Arugam Bay: Sonne, Safari & schräger Surflehrer…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Warum Kandy mich an meine Grenzen gebracht hat…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Reisebericht Ella: Highlights, Flops & kleine Überraschungen Echter…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Die besten Unterkünfte in Ella für kleines Geld…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Backpacking durch Sri Lanka – Meine Reiseroute &…
Blog / Reiseziele / Sri Lanka Sri Lanka Reisevorbereitung: Was du für deine erste…
Blog / Reiseplanung Die besten Reisekreditkarten und warum du eine brauchst Flexibilität und Sicherheit…